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Sinnklusiv bei der Social Innovation Night

Der Traum vom inklusiven Second-Hand-Laden

09. Oktober 2023

Beim Social Innovation Lab (SIL) betonen wir immer wieder unser hilfreiches und wertvolles Netzwerk, von dem nicht nur wir, sondern vor allem unsere Community profitieren kann. Im besten Fall ergeben sich daraus wirkungsvolle Synergien. Im Falle von Lisa Buschle und ihrem Projekt Sinnklusiv ist genau das passiert. Wir freuen uns, solche Geschichten weiterzuerzählen…

Diese Geschichte fängt bei den Gründern von Wickelboard – Kindgerecht. Im Freien. Wickeln an. Holger und Niklas haben 2021 am SIL Sozialstarter-Programm für junge social Startups teilgenommen. Dabei haben sie ihre Idee einer sicheren, kindgerechten und öffentlich zugänglichen Wickelmöglichkeit vorangebracht. Im Anschluss an das Programm nutzen die beiden auch die kostenfreie EXI-Vorgründungsberatung des Social Innovation Lab.

Über sie erfuhr Lisa von den vielseitigen Angeboten des SIL. „Ich war zu dem Zeitpunkt arbeitssuchend, hatte viel Zeit und wusste nicht, wo ich hinwill. Die positiven Erfahrungen, die Holger und Niklas mit dem Social Innovation Lab gemacht haben, haben mich inspiriert und als erstes zur EXI-Beratung geführt“, sagt die 30-Jährige. Lisa machte ein FSJ in der Pflege, studierte Heilpädagogik und absolvierte im Anschluss noch eine Ausbildung zur medizinischen Produkte-Beraterin. „Ich hatte mich nach dem Studium nicht getraut, mit meiner Wunschvorstellung einfach anzufangen“, sagt Lisa.

Dabei ging ihr die Idee eines eigenen inklusiven Second-Hand-Ladens nicht aus dem Kopf und bald schon war für die 30-Jährige klar: Ich muss das jetzt angehen! Bei der EXI-Beratung bekam Lisa hilfreiche Tipps für die Realisierung und die wirtschaftliche Basis für ihr Projekt Sinnklusiv. Im Anschluss bewarb sie sich für die neue Runde des Sozialstarter-Programms. In der Zwischenzeit hatte sie Luft, um das Online-Förderprogramm „social tides aspire track “ zu besuchen. Auch davon erfuhr sie über das Social Innovation Lab. Das Programm, das in Kooperation mit Google durchgeführt wurde, bescherte Lisa eine hilfreiche Fördersumme von 5.000 Euro.

„Bis Januar 2023 nahm ich an diesen Workshops teil und im Anschluss gab es einen nahtlosen Übergang in das Sozialstarter-Programm, das im Gegensatz sehr nahbar und an einem wunderbaren Ort stattfand“, sagt Lisa. In sechs Monaten lernen die Teilnehmer*innen, in sechs themenspezifischen Modulen, wie sie ihre soziale Idee erfolgreich umsetzen können und was es braucht, um sie nachhaltig wachsen zu lassen. Am meisten bleibt Lisa das Modul „Prototyping“ im Gedächtnis. „Durch das Machen kamen mir für mein Projekt wunderbare Ideen, zum Beispiel, dass es in einem inklusiven Second-Hand-Laden unbedingt einen reizarmen Ruheraum als Rückzugsort für die Mitarbeitenden geben muss.“

Schritt für Schritt ans Ziel

Über Kontakte des Social Innovation Lab veranstaltete Lisa schließlich im Juni 2023, in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Second-Hand-Laden Umkleide, einen ersten inklusiven Flohmarkt auf dem Unterlindenplatz. Hier hatten Menschen mit und ohne Behinderung Stände, es gab Musik und Upcycling-Angebote. Mit diesem öffentlichen Event wollte Lisa vor allem Sichtbarkeit für ihr Projekt erzielen und Sensibilität für das Thema Slow-Fashion und Inklusion schaffen.

Ebenfalls Im Sozialstarter-Programm kam der Kontakt zu Michael Danner von Wilpert zu Stande. Michael ist zum einen Geschäftsführer der Heidehof Stiftung, die das Social Innovation Lab von Beginn an unterstützt, er ist außerdem auch Geschäftsleiter der Sozialwerke Breisgau GmbH. Das Unternehmen leitet unter anderem die Einrichtung „Am Bruckwald“ in Waldkirch, wo Menschen mit Behinderung leben und arbeiten.

„Ich hatte während meines Studiums und im Anschluss drei Jahre als Aushilfe im Café Mundwerk gearbeitet, das auch dem Bruckwald zugehörig ist”, sagt Lisa. Hier konnte sie viele Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung im Arbeitsumfeld sammeln.

Der direkte Austausch mit Michael Danner nach dem Workshop bei den Sozialstartern brachte schnell eine neue Chance für Lisa aufs Tablett: Eine Kooperation mit der Textilwerkstatt am Bruckwald und Lisas Upcycling-Projekt im Rahmen von Sinnklusiv. Inzwischen ist sie 100 Prozent am Bruckwald angestellt. „Ich mache Upcycling-Workshops mit den Mitarbeitenden und die Ware wird später weiterverkauft“, sagt Lisa. „Wir haben zuletzt die alten Backshirts der Bruckwald-Bäckerei gebatikt. Es wurden Knoten gemacht, die Shirts gewickelt und jeder und jede hat ihre persönliche Aufgabe gefunden.“

Der nächste Schritt für Lisa: endlich den eigenen Second-Hand-Laden eröffnen, hier auch die gebatikten Shirts aus dem Bruckwald verkaufen, Menschen aus ihrem gewonnenen Netzwerk auf den ersten Arbeitsmarkt bringen und gemeinsam Sinn stiften. Vielleicht gibt es über den Bruckwald-Kontakt sogar die Chance auf eine Räumlichkeit in Freiburg… to be continued.