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Vielleicht erst mit dem Verein anfangen und sich Zeit zum Wachsen geben, so Florian Boukal vom Social Innovation Lab.

Welche Rechtsform ist die richtige?

13. März 2023

Für Gründer*innen eines Social Startups stellt sich schnell die Frage: „Welche Rechtsform ist die richtige?“ Insbesondere wenn man gemeinnützig gründet, ist das gar nicht so leicht zu beantworten. Aber warum eigentlich?

Viele verbinden mit Vereinen ein angestaubtes Image. Sie denken an den Hasenzüchterverein in ihrem Heimatdorf oder an den Kleingärtnerverein, über den sie ihre fancy Gartenlaube am Rand der Innenstadt über jahrelanges Listengewarte ergattert haben. Die wenigsten assoziieren mit Verein auch große Player und unternehmerisches Denken. Dabei sind in Freiburg der Sportclub oder auch das Öko-Institut (mit Standorten in Darmstadt und Berlin) tolle so-groß-kann’s-laufen Vereinsbeispiele.

„Wenn man sich vom Image des Hasenzüchtervereins löst und den Verein als flexibel gestaltbare Rechtsform sieht, kann man damit sehr viel machen und ihn durchaus unternehmerisch denken“, sagt Florian Boukal, geschäftsführender Vorstand des Grünhof e.V. in Freiburg. Natürlich ist der Verein ein basisdemokratischeres Instrument, bei dem allein für die Gründung sieben Menschen zusammenfinden müssen. Horror-Vorstellung: über alles wird stundenlang diskutiert und dadurch werden Entscheidungen auf eine Endlosbank geschoben.

Doch wenn man bei der Ausgestaltung der Satzung geschickt vorgeht, erleichtert das im Arbeitsalltag später enorm viel und erspart lästige Bürokratie. „Vieles ist eine Formulierungssache“, sagt auch Florian, der beim Social Innovation Lab, das dem Grünhof e.V. zugehörig ist, auch Vorgründungsberatung für soziale Projekte durchführt. „Unser Verein hat zum Beispiel 14 Mitglieder, zwei hauptamtliche Vorstände, die die Geschäfte führen, und einen Aufsichtsrat, der diese kontrolliert und berät. Wir arbeiten vergleichbar mit einem Unternehmen.“, sagt er. Man könne in einem Verein durchaus Strukturen schaffen, die beispielsweise einer Aktiengesellschaft ähneln.

Kapital oder nicht?

Die Ausgestaltung der Vereinssatzung ist daher sehr flexibel und nicht immer so kompliziert, wie man ihr nachsagt. Gute Beratung ist dafür das A und O. Wenn die Vereinssatzung steht und vom Finanzamt gecheckt ist, ist nur noch eine beglaubigte Unterschrift und der Eintrag im Vereinsregister nötig, that’s it. Der Gründungsaufwand angenehm gering. Ein weiterer Vereins-Vorteil laut Florian: „Als Verein brauchst du kein Mindestkapital, lediglich Gründungskosten, die – wenn man es geschickt angeht – unter 100 Euro liegen können.“

Bei einer gGmbH werden hingegen 25.000 Euro als Grundstock fällig, für die Gründung braucht es einen Notar, das Unternehmen wird ins Handelsregister eingetragen und es muss von vorneherein bilanziert werden. Bei Vereinen, die unter 500.000€ Jahresbudget liegen, muss lediglich eine Einnahmenüberschussrechnung erstellt werden, was deutlich einfacher und kostengünstiger ist. Warum entscheiden sich dennoch viele soziale Neugründer*innen für die Rechtsform einer gGmbH?

Zum einen wirkt eine gGmbH unternehmerischer. Auch das Eigentumsgefühl kann für die Gründer*innen größer sein. „Viele wollen das Gefühl haben, es ist ihr Unternehmen und nicht nur von den Gnaden der Mitgliederversammlungen abhängig, ob die mich wiederwählen oder nicht“, sagt Florian Boukal. Auch könnten bei einer gGmbH zum Beispiel Stiftungen als Gesellschafter miteinbezogen werden. Diese haben dann zwar oft auch ein Mitspracherecht, bringen jedoch auch Kapital ein. Das sei eine andere Eigentums- und Mitsprachestruktur. Im Verein komme man jedoch, wenn gewünscht, leichter raus als bei einer gGmbH, wo die Anteile erst übertragen werden müssen.

„Wenn man zunächst klein startet, halte ich es für besser nicht direkt mit einer gGmbH anzufangen, sondern erst später einen Rechtsformwechsel vorzunehmen, wenn das Projekt größer geworden ist. Für den Fall, dass man gleich groß starten möchte und sich beispielsweise mehrere Parteien zusammentun und ausreichend Geld einbringen, kann die gGmbH eine gute Wahl sein“, sagt Florian vom Social Innovation Lab.

Welche Rechtsform für euer soziales Projekt die richtige ist, erfahrt ihr gerne auch bei einer kostenfreien Vorgründungsberatung des Social Innovation Lab. Am besten macht ihr gleich einen Termin aus: https://social-innovation-lab.org/gruendungsberatung/