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Ein paar Antworten auf ein paar Fragen

Fragt ihr euch manchmal, warum beim Social Innovation Lab so viele Fremdwörter benutzt werden? Wozu man Prototypen, Intrapreneure und Value Propositions braucht? Wir wollen hier einige dieser Begriffe erklären. Wenn euch dennoch ein Wort fehlt, schreibt uns gerne.

Was ist ein Innovation Lab?

Ein Lab ist ein physischer, aber auch ideeller Ort, zur Vernetzung und Förderung von Menschen, die sich intensiv für ein gemeinsames Thema einsetzen. Innovation Labs bieten Coworking-Räume und die Infrastruktur für Workshops, Networking, Coaching oder andere Events an. Hier werden außerdem Programme zur Gründung, Vernetzung oder Qualifikation entwickelt und durchgeführt (Accelerator- und Innovationsprogramme). Im Social Innovation Lab werden konkret soziale Innovationen entwickelt und vorangetrieben. Es werden Angebote geschaffen, die einen positiven und nachhaltigen Wandel für bestimmte Zielgruppen bzw. die ganze Gesellschaft haben.

Warum brauchen wir ein Social Innovation Lab?

Weil wir viele Köpfe brauchen und an jeder Stelle eine Expertin oder einen Experten, um richtig gute Innovationen zu entwickeln. Wer schon einmal eine Webseite gebaut hat, weiß, wie viele daran mitwirken müssen, damit am Ende Texte, Codes und Fotos passen. Jetzt fragt euch mal, wie viele es braucht, um Herausforderungen in Bereichen wie Integration, Inklusion und Pflege zu lösen!

Was ist soziale Innovation?

Soziale Innovationen sind Ideen und deren Umsetzungen, die soziale Bedürfnisse besser erfüllen, als bereits existierende Herangehensweisen.

Eine schon etwas ältere Definition der EU trifft‘s, unserer Meinung nach, ganz gut:

„Social Innovations are innovations that are social in both their ends and their means. Specifically, we define social innovations as new ideas (products, services and models) that simultaneously meet social needs (more effectively than alternatives) and create new social relationships or collaborations. They are innovations that are not only good for society but also enhance society’s capacity to act. (Bureau of European Policy Advisers 2010, 9)

Was sind Social Entrepreneurship und Social Business?

Mit unserer Definition von „Social Entrepreneurship“ halten wir uns an die Terminologie des SEND e.V. Die englische Sprache wird hier genutzt, da das Wort „social“ nicht nur dem deutschen „sozial“ entspricht, sondern vor allem „gesellschaftlich“ bedeutet. Damit wird der Handlungsrahmen der gemeinten Projekte und Organisationen größer: Sie setzen sich nicht allein für soziale Herausforderungen ein, sondern nehmen auch ökologische, kulturelle, psychologische und viele mehr in Angriff. Social Entrepreneurship bezeichnet also das Lösen gesellschaftlicher Herausforderungen auf unternehmerische Weise. Die gegründeten Projekte können als Social Startups bezeichnet werden, die gewachsene Organisation wird dann Social Enterprise genannt.

Social Business ist etwas spezifischer die Organisation, die als soziales Unternehmen geführt wird. Hierfür ist die Definition von Mohammad Yunus passend.

grameen social business

Was sind Social Intrapreneure?

Social Intrapreneurship wird das Umsetzen innovativer Lösungen für soziale Herausforderungen innerhalb etablierter, sozialer Organisationen bezeichnet. Im Gegensatz zu Social Entrepreneurship wird dabei kein neues Startup gegründet – im Zentrum steht stattdessen das Annehmen neuer Perspektiven und das Anwenden bisher ungenutzter kreativer Formate, hilfreicher Modelle und agiler Methoden. Social Intrapreneurship hilft den Organisationen, trotz ihrer Größe, ihre Innovationskraft und Dynamik beizubehalten. Durch die große Reichweite haben soziale Innovationen in Wohlfahrtsorganisationen, Verbänden und Einrichtungen einen großen Hebel. Durch das Annehmen neuer Perspektiven und das Anwenden bisher ungenutzter kreativer Formate, Modelle und Methoden können sich die Organisationen weiterentwickeln sowie zukunftsorientiert und flexibel aufstellen.

Was ist ein Innovationsprogramm?

Als Innovationsprogramm bezeichnen wir einen geführten mehrmonatigen Prozess, in dem die Teilnehmenden in einzelnen Modulen (i.d.R. Ein-Tages-Seminare) angeleitet werden, ihre sozial-innovative Idee zu einem funktionierenden und wirkungsvollen, sozialen Geschäftsmodell zu entwickeln. Ausgehend von der Problemexploration, über die Definition der Zielgruppe, das Generieren von Lösungsideen und das Entwickeln und Testen eines Prototypen erstellen die Teilnehmenden eine Wirkungslogik und eine Finanzierungs- sowie Marketingstrategie und lernen ihr sozial-innovatives Angebot vor Publikum zu pitchen.

Warum muss das alles unternehmerisch sein?

Für uns ist „unternehmerisch“ kein systemisches Statement, sondern eine Haltung. Wir meinen damit nicht betriebswirtschaftliche und effizienzdominierte Konzepte, sondern das pro-aktive, kreative, innovative und risikobereite Moment des Unternehmerischen: Wir wollen soziale Akteure ermutigen, Probleme pro-aktiv anzugehen, mit kreativen Methoden innovative Lösungen zu entwickeln, und diese risikobereit umzusetzen. Unternehmer*innen nutzen bestmöglich ihre vorhandenen Ressourcen und kombinieren sie geschickt neu. Wir handeln unternehmerisch, nicht um den Cashflow zu maximieren, sondern um soziale Pains zu mindern.

Innovationskraft als Suche nach kreativen Lösungen für Probleme und Bedarfe.

Risikobereitschaft als Bereitschaft, Ressourcen für Möglichkeiten einzusetzen, die ein entscheidendes Risiko für Verlust dieser Ressourcen beinhalten.

Proaktivität als Bereitschaft, neue Wege und Möglichkeiten vor anderen zu erproben.

Welche Zielgruppen habt ihr?

Unsere direkten Zielgruppen sind Social Startups und Social Intrapreneurs oder die, die es noch werden wollen. Unsere Angebote richten sich dementsprechend an Macher*innen mit innovativen Ideen, um soziale Bedürfnisse zu erfüllen und die Gesellschaft inklusiver, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten.

Zielgruppen, für die wir soziale Innovationen entwickeln, sind Menschen, die vor besonderen Herausforderungen stehen oder deren Bedürfnisse die Gesellschaft bisher nicht ausreichend wahrnimmt. Durch die Unterstützung vielfältiger Initiativen und Projekte fördern wir Inklusion und Teilhabe, Gleichberechtigung und Chancengleichheit, Integration und den Austausch zwischen den Generationen und Kulturen sowie den respektvollen Umgang mit allen Menschen und der Natur.

Welchen Mehrwert hat die Zusammenarbeit mit etablierten Wohlfahrtsorganisationen im Sozionauten-Programm?

„Trägern der freien Wohlfahrtspflege kommt aus der Innovationsperspektive eine doppelte Rolle zu: Zum einen können sie durch ihre ausdifferenzierte Strukturen und besseren finanziellen Möglichkeiten der Unterstützung und Verbreitung von sozialunternehmerischen Initiativen dienen. Zum anderen können sie selbst innovative Lösungen entwickeln und umsetzen (‚Intrapreneurship’). Innovationen in etablierten, größeren wohlfahrtlichen Organisationen sind eine wichtige Voraussetzung, um die Existenz der Organisation an (Quasi-)Märkten zu sichern. Zudem bestehen hier oftmals aus Ressourcensicht günstigere Voraussetzungen, um innovative Lösungen auszuprobieren. Governance- und interne Kommunikations- Strukturen müssten dementsprechend innovationsfreundlich gestaltet sein, zum Beispiel in Form interner Innovationsfonds, die kompetitiv vergeben werden.“ (Mercator-Stiftung)